Goya – Sämtliche Radierungen und Lithographien

Beschreibung

Goya – Sämtliche Radierungen und Lithographien, 288 Bildtafeln. Einführung von Enrique Lafuente Ferrari. Der spanische Originaltext wurde von Ludwig Bakalowits ins Deutsche übersetzt.

Die erste Auflage des vorliegenden, das gesamte graphische Oeuvre Goyas erfassenden Werkes erschien im Herbst 191 und war binnen Jahresfrist vergriffen. Diese zweite Auflage ist ein unveränderter Neudruck der ersten. Die Neue Zürcher Zeitung besprach den Band wie folgt:
„Als Napoleons Truppen 1807 in Madrid einmarschierten, erschien der ehemalige Hofmaler der königlichen Familie, ein vollkommen tauber Mann von 61 Jahren, dem Kommandanten soweit unverdächtig, dass man den Maler, nach Unterzeichnung einer Loyalitätsakte, frei in seiner Stadt umhergehen ließ. Schließlich hatte Francisco Goya in einigen Porträts Laster und Willenlosigkeit des Adels so genial dargestellt, dass er für die spanische Revolution eine ähnliche Rolle spielte wie Beaumarchais in Frankreich. Goya aber, der schon einmal in einer Krise seines Lebens zur Radiernadel gegriffen und in der Folge der „Caprichos“ sich von den Monstren seiner Vorstellung befreit hatte, schuf nun als leidenschaftlicher Augenzeuge das Antlitz des Krieges, wie es sich ihm täglich darbot, blutige Auseinandersetzung zwiscehn der Besaetzungsmacht und Partisanenkämpfern, Hunger, Vergewaltigung und Tod. Was in den „Caprichos“ einer künstlerischen Verdichtung von Laster, Aberglaube und Dummheit entsprang, die es anzuprangern galt, das wurde in den „Desastres de la Guerra“ entsetzliche Wirklichkeit. – In der Nachkriegszeit arbeitete Goya an der Illustration der Stierfechterkunst, der „Tauromaquia“, und als letzte Folge erschienen die „Disparates“, dunkle Verschlüsselungen, die auf politische und private Ereignisse Bezug nehmen oder die „Capriches“ in übersinnlicher Art weiterführen.
Dass Enrique Lafuente Ferrari Goyas graphisches Werk nun katalogmäßig genau darstellt, gehört zu den willkommensten Neuerscheinungen in deutscher Sprache. Mit Recht betont der Madrider Museumsdirektor die wichtige, ja entscheidende Role, welche Goya für die Kunst unserer Tage gespielt hat. Picasso ist ohne Goya kaum denkbar; der Impressionismus, der Surrealismus sind in diesen Blättern enthalten, zugleich die Einsicht in eine Zeit, welche dem scheinbar gezähmten Menschen die Tyrannis des Monströsen in und außer ihm vordemonstriert. Dass dem Band sämtliche Radierungen und Lithographieren (bis auf wenige Ausnahmen) in Originalgröße und nach den technisch vorzüglichen Erstdrucken beigegeben sind, unterstützt das Verständnis des Betrachters sehr und überläßt es ihm, die Parallelen zu Gegenwart zu ziehen.“
(Quelle: Verlagsbeschreibung/Klappentexxt/vwh)

Bibliographie

Schroll-Verlag
Wien – München
gebunden, Schutzumschlag
194 (2. Auflage)
288 Seiten


Bezugsquellen zum Titel „Goya – Sämtliche Radierungen und Lithographien“

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