Das Duell – von Adolf Holst

Das Duell – Gedicht von Adolf Holst

„Kikeriki! Wie heißen Sie?“
„Was geht Sie das an?“
„Mein Name ist Hahn,
Sie haben ganz frech und ungeniert
meine Hühner fixiert!“
„Dasselbe wollt´ ich von Ihnen sagen!“
„Mein Herr, Sie werden sich mit mir schlagen!“
„Auf türkisch gewetzte Schnäbel – -“
„Ganz recht.“
„Ihr Sekundant?“
„Der Herr von Specht!“
„Der Ihre?“
„Freiherr von und zum Spatz.“
„Sehr angenehm.“
„Noch eins, der Platz?“
„Frühmorgens um drei gleich hinter den Linden -“
„Sehr wohl, alles weitere wird sich schon finden.“
„Habe die Ehre!“
„Hochst angenehm.“
„Der kann lange warten!“
„Alb ob ich käm!“
Doch als sie zu ihren Hühnern schritten,
stolz mit den Flügeln schlugen sie:
„Der Lump läßt euch um Entschuldigung bitten.
Ihr dürft mich bewundern.
Kikeriki – i!“


Quelle: Lustiges Volk, C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh, ohne Jahr

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