Der Ursprung des Menschen, von Richard Leakey und Roger Lewin.
Inhalt – Der Ursprung des Menschen
Seit langem beschäftigt Biologen und Anthropologen die Frage, wo und wie der Mensch als Spezies, als homo sapiens sapiens, entstanden ist. In einer Region der Erde, etwa Ostafrika, oder multiregional, das heißt in mehreren Gebieten der Erde gleichzeitig? Haben Mensch und Menschenaffe einen gemeinsamen Vorfahren, oder hat der Mensch eine eigene Evolutionslinie? Hat der Vorfahre des heutigen Menschen andere Menschenarten ausgerottet wie die Europäer die Indianer oder andere „primitive“ Völker?
Mit diesen und anderen Fragen und mit den jüngsten Erkenntnissen und Forschungsergebnissen beschäftigen sich Robert Leakey und Roger Lewin in ihrem neuen Buch über den Ursprung des Menschen. Leakey und sein Forschungsteam haben in Kenia, am Rudolf- oder Turkana-See, einer berühmten Grabungsregion, in der schon Leakeys Eltern aufregende Funde gemacht haben, das gut erhaltene Skelett eines 1,5 Millionen Jahre alten Jungen entdeckt, der offensichtlich während einer Jagd ums Leben gekommen ist. Dieser Fund ist für Leakey Ausgangspunkt neuer Erkenntnisse über die Entstehung des Menschen. Der Turkana-Junge, wie er ihn nennt, war nach Leakey bereits ein menschenähnliches Wesen, das nicht nur aufrecht ging, sondern auch Werkzeuge benutzte und eine, wenn auch rudimentäre Sprache beherrschte. Für Leakey war nicht nur das Alter des „ersten Menschen“ wichtig, sondern auch die Frage, was alles zusammenkommen mußte, um die spezifische Qualität des Menschlichen entstehen zu lassen. Zum aufrechten Gang, zum Werkzeuggebrauch und zur sprachlichen Verständigung mußten sich unter anderem Gruppensolidarität, Vergangenheits- und Zukunftsschau, symbolische Kommunikation, Religiosität, Gedanken über ein „Jenseits“ der Realität, Todeskenntnis und -angst gesellen. Vor allem aber eine über das Laut- und Signalgeben hinausgehende, quasi unendlich differenzierbare Sprache, die wiederum von anatomischen Besonderheiten abhängt, von einer spezifischen Gaumenbildung und von einem besonders strukturierten, nicht einfach nur großen Gehirn. All diese Komponenten verdeutlichen die Autoren an dem Turkuna-Jungen, der nach Leakey bereits etwas spezifisch Menschliches hatte, obwohl er wesentlich älter ist als die Hominiden, die bisher als „erste Menschen“ angesehen wurden.
(Quelle: Verlagsbeschreibung/Klappentext/vwh)
Bibliografie – Der Ursprung des Menschen
S. Fischer Verlag
Frankfurt am Main
1993
gebunden, Schutzumschlag
ISBN 3-10-043205-3
368 Seiten
Diesen Titel bei Amazon suchen