Der Chiemgau, Reiseführer von Lillian Schacherl.
Inhalt – Der Chiemgau
Neben der vielgerühmten Szenerie des Chiemsees mit seinen beiden Inseln, vom Hügeln umrahmt und einer ausdrucksvollen Gebirgskette überhöht, bietet der Chiemgau eine Fülle verschwiegener Naturschönheiten: Moore, Seen, Auenwälder, enge oder parkartig weite Täler, Anhöhen mit Kirchen, Weilern oder Einödhöfen.
Die alte Kulturlandschaft zwischen dem Inn und dem Flußlauf von Traun und Alz, durch die die Römer ihre wichtige Ost-West-Straße legten und auf deren Seeinseln früheste Klostergemeinschaften nisteten, ist von anderen Einflüssen geformt als das westliche Oberbayern: Jahrhundertelang war hier das Erzbistum Salzburg bestimmend, lange Zeit gehörte der Chiemgau zu Niederbayern, erst nach dem Dreißigjährigen Krieg öffnete er sich der Ausstrahlung Münchens. Seiner Kunst kam diese Vielfalt wie diese Zurückhaltung zugute: Gotik hat sich hier unberührter erhalten als anderswo in Bayern, tritt gleichrangig neben Barock und Rokoko.
Freilich, nicht nur Baumburgs Rokokohimmel, die Jakobsfiguren des berühmten Meisters von Rabenden, des Versailles Ludwig II. auf Herrenchiemsee oder die Streichenkapelle hoch im Gebirge vor der Kulisse des Wilden Kaisers haben teil am Gepräge dieser Landschaft. Auch die Inselfischer und ihre Künstlerkolonie, die ausgebreitete Bauernkultur, der „Schmalztopf“ Rosenheim und die Salinenstadt Traunstein, die Pilger nach Maria Eck oder die gelehrten Entdecker der Gebirgssommerfrische, Innschiffer, Samer und Eisenwerker gehören dazu. Natur wie Kultur des Chiemgaus sind „voll Figur“, und wenn vieles davon unbekannter ist, als es zu sein verdient, will es dieser Begleiter zu Geschichte, Kunst und Kultur entdecken helfen.
(Quelle: Verlagsbeschreibung/Klappentext/vwh)
Bibliografie – Der Chiemgau
Prestel Verlag
München
3., durchgesehene Auflage, 1988
ISBN 3-7913-0582-4
496 Seiten, 9 Farbtafeln, 40 Seiten einfarbige Abbildungen, 7 Textillustrationen, Ausfaltkarte