Mondnacht

Mondnacht – Gedicht von Joseph von Eichendorff

Es war, als hätt´ der Himmel
die Erde still geküßt,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.

(Quelle: Kompaß – ein Lesewerk, Ferdinand Schöningh, Paderborn, 1965)