Sonntag

Sonntag – ein Gedicht von Rudolf Löwenstein

Es tönet über das weite Feld
ein liebliches Frühgeläute.
Wie ist so ruhig heut die Welt,
so sonnig und wonnig heute!

Die Herten neben der Herde ruh´n,
die Herden ruh´n auf der Weide;
die Bauern ziehen zur Kirche nun
im stattlichen Sonntagskleide.

Es schimmert Tau im grünen Plan
wie Perlen auf schimmernder Seide,
als htte die Flur auch angetan
sonntägliches Festgeschmeide.

Es ist, als sängen die Vögel auch
heut schöner als andere Tage,
als dufteten heut mit stärkerem Hauch
die Blumen im Feld und im Hage.

Und Orgelklänge tönen von fern,
von Morgenlüften gehoben,
und alles betet: Wir loben den Herrn
und wollen ihn ewig loben!

entnommen:
Vor den Toren, Lesebuch für Rheinland-Pfalz, August Bagel Verlag Düsseldorf, 1952


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