Eulenspiegel wuchs aber schnell heran und wurde ein frommer Junge, so dass ihm keins der Bauern Kinder gleich kam. Und er rang sich tapfer mit ihnen auf den Wiesen herum und konnte er einen, der größer als er war, eins versetzen, so hatte er seine Freude daran. Dabei neckte er aber auch alte Bauern, ja den Schulzen ließ er nicht in Ruhe und wenn er ihm an seinen Sonntagsrock einen Katzenschwanz mit einer Schelle angesteckt hatte, dann versteckte er sich und wollte vor Freude bersten, wie der Schwanz hinter dem Herrn Schulzen herschleppte und er sich umdrehte und nicht wusste woher das Schellen kam. Da kamen denn die Bauern zu dem alten Eulenspiegel und verklagten seinen Sohn und auch der Schulze kam und bedrohte ihn, dass er sich bessere, wo nicht, so wollte er ihn nicht länger im Dorfe dulden. Und es begab sich, dass der Vater einmal ausritt, als die Bauern alle auf der Straße waren. Und er hatte seinen Sohn auf´s Pferd hinter sich genommen und sagte, er solle hübsch still und artig sitzen und Eulenspiegel sagte: Ja! Hob aber leise das Hemd und zeigte den Bauern einen neuen Spiegel. Sie wurden aber böse und schrien: Pfui über den bösen Buben. Der Vater aber, der nicht sahe, was hinter ihm geschah, frug seinen Sohn, was es wäre. Der aber sprach: Siehst du den bösen Leumund der Menschen, wie sie mich schimpfen, da ich doch artig hinter dir sitze. Was soll der betrogene Mann tun? Er setzt den kleinen Schelm vor sich. Da steckte er aber seine Zunge heraus als hätte er vierzehn tage nicht getrunken. Und da fangen die Bauern nur noch besser an zu schelten und zu zanken, dass der Vater seinen Till bedauert, dass er so übel angeschrieben an bei den Leuten, die ihn schmähten, wo er sich sehen ließe. Und er hatte ihn darum nun um so lieber, also dass er seinetwegen fortging aus Kneitlingen und zog in ein Dorf im Magdeburgischen, woher er sein Weib geholt hatte. Bald aber starb er auch und ließ sein Weib in großer Armut, wie auch seinen Sohn Till, der, ob er schon sechzehn Jahre alt war, doch nichts gelernt hatte.