Beharrlichkeit – Autor: unbekannt
Tamerlan, der berühmte mongolische Eroberer, zeichnete sich durch eine eiserne Beharrlichkeit aus. Das Beispiel einer Ameise brachte ihn dazu, sich diese Tugend anzueignen, und er erzählte das Begebnis mit den folgenden Worten: „In einem meiner ersten Kriege kam ich eines Tages so sehr ins Gedränge, daß ich in den Ruinen eines Gebäudes vor dem verfolgenden Feinde Schutz suchen mußte. Ich blieb daselbst viele Stunden versteckt. Die Furcht, meinen Feinden in die Hände zu fallen, und der Gedanke, durch eine Niederlage den ganzen Gewinn meiner früheren Siege zu verlieren, drückte meine Seele nieder. Ich verzweifelte an dem glücklichen Ausgang meiner Unternehmungen und beschloß, sie aufzugeben. Da sah ich von ungefähr eine Ameise, die bemüht war, ein Korn, das größer war als sie selbst, auf eine Anhöhe zu tragen. Das Tierchen fiel, wenn es mit der Last beinahe oben war, immer wieder herab. Aber es ließ nicht nach und erreichte nach vielen vereitelten Versuchen glücklich den Gipfel der Anhöhe. Dieses Beispiel gab mir neuen Mut, und ich zog aus dem Geschehenen eine Lehre, die mir später sehr oft zu statten kam.“
(Quelle: Höheres viertes Lesebuch für amerikanische Schulen, American Book Company, ohne Jahr)