Das Liebchen

Ich habe Tag und Nacht nicht Ruh,
Stets muss ich dein gedenken,
Ach, liebes Liebchen, wolltest du
Doch mir den Herzchen schenken!

Mir ist mein junges Herz verwundt´,
Es kann´s kein Mensch mir heilen,
Als nur dein rosenfarbner Mund,
Lass mich ihn mit dir teilen!

Ein Blumlein heißt Vergissmeinnicht,
Das ist mir worden teuer,
So sanft und doch es zu mir spricht:
Ich bin der Liebe Feuer.

Ich hab´ gesagt auf grüner Heid,
Das Wild ist mir entgangen,
Es ist davon, von mir so weit,
Ein andrer hat´s gefangen.

Dass der es nun gefangen hält,
Das bringt mir Schmerz und Leiden,
Nichts Schlimmeres gibt´s in der Welt,
Als sich vom Liebchen scheiden.

Ade, mein Kind! es tut mir weh,
Dass ich mich nun muss trennen,
Doch wenn ich dich auch gerne seh,
Wird stets mein Herz dich kennen.

Ich weiß ein Bauerntöchterlein,
Dort draußen auf der Heide,
Die ist so freundlich, hübsch und fein,
Zu der zieh ich und scheide.