Das Muskatellerlied
(Autor: unbekannt)
Den liebsten Buhlen, den ich han,
Der liegt beim Wirt im Keller,
Er hat ein hölzens Röcklein an
Und heißt der Muskateller.
Es hat mich nächten trunken gmacht
Und fröhlich heut den ganzen Tag,
Gott geb ihm heint eine gute Nacht!
Von diesem Buhlen, den ich han,
Will ich dir bald eins bringen;
Er ist der allerbeste Wein,
Macht lustig mich zum singen:
Frisch mir das Blut, gibt freien Mut
Alls durch sein Kraft und Eigenschaft,
Nun grüß dich Gott, mein Rebensaft!
Quelle: Deutsche Dichtung der Neuzeit, Verlag G. Braun, Karlsruhe, ohne Jahr.