Die Uhr schlägt – Autor unbekannt (Volksgut)
Der Mond, der scheint,
das Kindlein weint;
die Glock` schlägt zwölf;
daß Gott doch allen Kranken helf!
Gott alles weiß.
Das Mäuslein beißt!
die Glock` schlägt ein;
der Traum spielt auf dem Kissen dein.
Die Sternlein schön
am Himmel gehn.
Die Glock` schlägt zwei;
sie gehn hinter nach der Reih.
Der Wind, der weht,
der Hhn, der kräht,
Die Glock` schlägt drei;
der Fuhrmann hebt sich von der Streu.
Der Gaul, der scharrt,
die Stalltür knarrt,
die Glock` schlägt vier;
der Kutscher siebt den Hafer schier.
Die Schwalbe lacht,
die Sonn` erwacht.
Die Glock` schlägt fünf,
der Wandrer macht sich auf die Strümpf´.
Das Huhn gagackt,
die Ente quackt,
die Glock schlägt sechs,
Steh auf, steh auf, du faule Hex!
Zum Bäcker lauf,
ein Semmlein kauf!
Die Glock` schlägt sieben.
Die Milch geh an das Feuer schieben!
Tu Butter ´nein
und Semmlein fein!
Die Glock` schlägt acht,
geschwind dem Kind die Supp` gebracht.
entnommen:
Vor den Toren, Lesebuch für Rheinland-Pfalz, August Bagel Verlag Düsseldorf, 1952
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